Unter Tiergestützter Therapie werden zielgerichtete Interventionen im
Zusammenhang mit Tieren verstanden, welche auf der Basis einer sorgfältigen
Situations- und Problemanalyse sowohl das Therapieziel als auch den
Therapieplan unter Einbezug eines Tieres festlegen.
Sie sind auf eine
gezielte Einwirkung auf bestimmte Leistungs- und/ oder
Persönlichkeitsbereiche, oder auf die umfassende Be- und Verarbeitung von
konfliktreichem Erleben ausgerichtet.
Sie werden durchgeführt von
therapeutisch qualifizierten Personen, die je nach Therapiekonzept das
spezifisch trainierte Tier als integralen Bestandteil in die Behandlung
einbeziehen.
Die Tiergestützte Therapie dient dabei als eine Methode in
der Behandlung.
Als Zusatzmethode kann die tiergestützte Therapie mittels Hund in folgenden Bereichen angewendet werden:
Neben den direkten Zielen haben Tiere auf Menschen bestimmte Bio-psycho-soziale Wirkungen (vgl. dr. Anke Prothmann 2007) unter derer Zielsetzungen man sie einsetzen kann:
Wirkungsebene | Wirkungsspektrum |
---|---|
Aufhebung von Einsamkeit und Isolation | "sozialer Katalysator", Erleichterung der Kontaktaufnahme durch "Eisbrecher" - Funktion |
Nähe, Körperkontakt | körperliche Zuwendung, "Leben" und Nähe spüren |
positive soziale Attribute | "Sympathiebonus", Erleichterung von unverkrampfter Interaktion |
Bewegungsapparat | Muskelentspannung, Förderung der Abnahme von Spastiken, Förderung von gleichgewicht |
Nervensystem | Ausschüttung von Endorphinen, Änderung der Schmerzwahrnehmung |
Gesundheitsverhalten | motorische Aktivierung, Förderung einer Tagesstruktur |
Lebenspraktische Hilfe | Ersatz gestörter Sinnesfunktionen |
Stabilisierung der Befindlichkeit | Bedingungslose Akzeptanzund Zuneigung! Trost, Ermutigung … |
Selbstwertgefühl und Selbstwahrnehmung | konstante Wertschätzung, Verantwortungsbedarf, Gefühl gebraucht zu werden |
Kontrolle über die Umwelt und sich selbst | Erfahren von Selbstwirksamkeit, Sensibilisierung für eigene Bedürfnisse, Kompetenz |
Stressreduktion, Entspannung | Ablenkung von Angst machenden Stressoren, Aufwertung kleiner Freuden, Wahrnehmungsänderung von Belastungen, Einsatz bei Entspannungsübungen |
Antidepressive Wirkung | Vertrauen und Vertrautheit, Trost, Förderung von Aktivität, Einnehmen einer Versorgerrolle |