Was ist Pädiatrie?

Die Pädiatrie ist die Kinderheilkunde, ein Fachgebiet der Medizin, das sich mit der Diagnose und Therapie von Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter befasst. Der Begriff Pädiatrie ist heute im offiziellen Sprachgebrauch abgelöst und wurde in die Bezeichnung Kinder – und Jugendmedizin umgewandelt.
Die Pädiatrie erstreckt sich über alle Teilgebiete der klinischen Medizin. Eine ihrer Besonderheiten ist die starke Betonung präventiver Medizin, wie in keinem anderen klinischen Fach.

Krankheitsbilder

Ergotherapie kann bei allen Kindern und Jugendlichen indiziert sein, deren Entwicklung zu selbständigen, handlungsfähigen Erwachsenen eingeschränkt bzw. behindert ist, z.B. durch:

  • Störungen des Bewegungsablaufes infolge hirnorganischer Schädigungen ( Anfallsleiden, spastische Lähmungen, etc.)
  • Defizite der Wahrnehmungsfähigkeit- und verarbeitung
    1. Gleichgewicht = vestibuläre Wahrnehmung,
    2. tasten = taktile Wahrnehmung,
    3. sehen = visuelle Wahrnehmung,
    4. riechen = olfaktorische Wahrnehmung,
    5. hören = auditive Wahrnehmung,
    6. schmecken = gustatorische Wahrnehmung,
    7. Stellungsempfinden= propriozeptive Wahrnehmung
  • Störungen in der Sozialentwicklung (durch Angst, Aggressionen, Passivität)
  • Verhaltensstörungen, AD(H)S, frühkindlicher Autismus
  • Psychische Störungen wie Magersucht etc.
  • Störungen der sensomotorischen Entwicklung und der kognitiven Prozesse.
  • Gendefekte (Down - Syndrom, ...)

Pädiatrie in der Ergotherapie

Die Behandlung von Kindern ist ein wesentliches Teilgebiet in der Ergotherapie.
Grundlage aller Maßnahmen  für die Behandlung eines Kindes  in der Ergotherapie ist die Berücksichtigung des tatsächlichen Entwicklungsstandes. Nur so können Überforderung, Unterforderung oder Demotivation durch Misserfolg verhindert werden.

Ziel ist es, die größtmögliche Selbständigkeit und Lebensqualität im Alltag zu ermöglichen. Dazu werden konkrete Alltagsziele benannt.

Mögliche Therapieinhalte/Ziele in der Pädiatrie sind bei den verschiedenen Krankheitsbildern beispielsweise:

  • Graphomotoriktraining und Stifthaltung
  • Tonusregulation
  • Koordination
  • Konzentration- und Ausdauersteigerung
  • Abbau von motorischer Unruhe
  • Verbesserung der einzelnen Sinneswahrnehmungen unter anderem.
    • auditive Wahrnehmung
    • visuelle Wahrnehmung
  • Aufbau von Problemlösestrategien
  • Eigenstrukturierung
  • Selbstwertsteigerung
  • Sozialkompetenz in Gruppen
  • alltagsorientierte Inhalte wie Schleife binden, Zähne putzen, sich waschen, ...